Maßnahmen

Erläuterungen
  • 1. Fassadensanierung
  • 2. Dachsanierung
  • 3. Fenstersanierung
  • 4. Dämmsysteme
  • 5. Heizungssanierung
  • 6. Lüftung
  • 7. Monitoring / Begleitforschung
  • 8. Führungen - Vorträge

Maßnahmen (267 KB)

Energiekonzept (255 KB)

Erläuterungen

Das um die Jahrhundertwende (1899) gebaute ehemalige evangelische Gemeindehaus wird heute als integrative Montessori-Grundschule genutzt. Es handelt sich um ein Baudenkmal (09085354) dessen Grundcharakter auch erhalten werden soll.

Förderung Im Rahmen der UEPII-Förderung wird dieses Projekt „gesondert“ gefördert. Es handelt sich um das kombinierte Förderprogramm aus europäischen Mitteln und Mitteln des Landes Berlin.

Die Montessorischule Hadlichstrasse 2 wird aus diesem Programm als    Modellprojekt  bzw. europäisches Leuchtturmprojekt  gefördert.

Schulbetrieb
Die Sanierung erfolgt bei „laufendem Schulbetrieb“. Das bedeutet, daß alle Maßnahmen eng mit der Schulleitung abgestimmt werden müssen. Die Schule ist voll belegt, es gibt keine Ausweichräume. Alle Fristen und Termine müssen daher unter allen denkbaren Umständen eingehalten werden.

Energetisches Ziel

Die energetische Zielstellung stellt sich wie folgt vor:

Basis: Qe = Endenergie =  L Heizöl/qm a
Ursprung:
Kohleheizungsanlage                     64 Liter
1. Etappe im Jahr 2007                  26 Liter
2. Etappe  2010-2011                     6,6 bzw. 3,9 Liter


optional
3. Etappe 2012
Nutzung solarer Gewinne über (Photovoltaik)    0 Liter Der Versuch den Strom für die Erdwärmepumpe selbst zu erzeugen.   

1.Fassadensanierung
Die gesamte Klinkerfassade wird in folgenden Schritten komplett saniert und restauriert:

1.01. Reinigung der Klinkerfassade Entfernung von Verschmutzungen im Niederdruck-Wirbelstrahlverfahren Entfernen aller Verschmutzungstypen und –härten mit einem untergrundschonenden Niederdruck-Wirbelstrahlverfahren.  Zu verwenden ist ein synthetisches, mineralisches, silikoseungefährliches Strahlmittel nach ISO 11126.

Ziel der Oberflächenreinigung ist nicht eine absolut saubere, porentief reine Baustoffoberfläche, sondern die Entfernung von Verunreinigungen, welche die feuchtetechnischen Eigenschaften des Baustoffes und/oder die Haftung zu nachfolgend aufzubringenden Materialien negativ beeinflussen können.

Verfahren / Geräteeinsatz
In Anwendung soll das Rotec – Niederdruckstrahlgerät kommen.

1.02. Fugen Sanierung / Klinkersichtmauerwerk  Ausbesserung der Fugen in angepasstem Fugenmaterial Verfugen mit mineralisch gebundenem Fugenmörtel Herstellen von Mörtelfugen in Handverarbeitung bei einer Fugenbreite von 1,0 – 3,0 cm mit einem mineralisch gebundenem Fugenmörtel nach DIN 1164

1.03. Sichtmauerwerk-Sanierung Ausbesserung, Ergänzung der Fehlstellen, Ergänzung unter Verwendung vorhandener historischer Ziegelmaterialien, die in ihrer farblichen und Materialart der Eigenschaft dem vorhanden historischen Ziegelbild angepasst sind. Ausstemmen und Ersetzen defekter Ziegelsteine Ausstemmen defekter Ziegelsteine ohne Beschädigung der angrenzenden Ziegelsteine. Einbauen von Ziegelsteinen gleicher Art und Güte gemäß dem ungeschädigten Originalmaterial. Die neu eingesetzten Ziegelsteine sind mit Holzkeilen bis zum Erhärten des Fugenmörtels zu fixieren.

1.04. Oberflächenschutz der Fassade Die Oberfläche der Fassade wird mit einem exakt auf diesen Klinker und diese Fugen abgestimmtes feuchteregulierendes System behandelt. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit der TU Dresden, dem Institut für Klimatechnik, vertreten durch Dr. Rudolf Plagge. Das historische Erscheinungsbild der Fassade wird hierbei erhalten.
    
1.05. Restaurierung Fenstergewände Sanierung / Restaurierung der Festereinfassung bzw. der     Stuckgesimse  Bei der Sanierung der Fenstergewände sind geeignete     Fugenmörtel einzusetzen. Deren Eignung muß vor Beginn mit     den entsprechenden Zulassungen dargelegt werden.

1.06. Farbliche Behandlung Oberflächen der Stuckgesimse nach Bemusterung und Abgleich mit der zuständigen Denkmalbehörde. Der Einsatz von Farbanstrichen muß diffusionsoffen sein und ist in jedem  Fall mit der TU Dresden vor Einsatz gegen Nachweis darzulegen. Farbliche Festlegung nach Vorgabe des Restaurators Hans Ludwig vom Mai 2002

1.07. Abbruch des vorh. Außenschornsteines

2. Dachdeckung

2.1    Hauptdach

2.1.1. Neueindeckung in Naturschiefer
Naturschiefer für Rechteck- Doppeldeckung liefern Steingröße: 60x35 cm mit einer Höhenüberdeckung entsprechend den Fachregeln des ZVHD eindecken Dämmung Zusatzdämmung im Konterlattungsbereich, zwischen den Sparren 60 mm WLG 035

2.2. Flachdach - Anbau
Neueindeckung des Flachdaches mit Titanzink Ausführung Stehfalz Deckbreite der Scharen 63 cm Doppelstehfalzhöhe 24 mm, Spreizung 1- 3 mm Material: Titanzink 0,7 mm Material Befestigungsmittel (Schiebehafte, Festhafte, Nägel) : Edelstahl

3. Fenster
3.1. Fensteraustausch der vorhandenen Kunststofffenster
in Holzfenster mit einem geplanten Uw-Wert von 0,7. Äußeres Erscheinungsbild exakt nach den historischen Fenster abgestimmt sowohl in allen Sichtachsen als auch in der Flügelaufteilung. Nachbildung sämtlicher vorgegebenen Zierteile im Kämpfer- als     auch im Schlagleistenbereich. Ausbildung der Fenster mit einem Holzwetterschenkel, es     werden außen keine Metallteile zugelassen. Farbliche Behandlung wie vorhandene Fenster  Farbton Sikkens G8.20.40 Grün bzw. in Abstimmung mit der     Denkmalbehörde.

3.2. Aufrüstung bzw. Austausch vorhandener Holzfenster, Aufrüstung vorhandener Doppelkastenfenster bzw. Austausch wo technisch nicht mehr vertretbar. Herstellen des Bauteileanschlusses mit Abdichtung der Fuge umlaufender Wandanschlüssen, Einbau einer umlaufenden Dichtung im  inneren Flügel, Einbau einer Isolierverglasung im innerem  Flügelbereich, Erneuerung des Anstriches bzw. der Oberflächenbeschichtung, Farbton:  Sikkens G8.20.40 Grün

4. Dämmsysteme
Es werden 4 verschiedene Innendämmsysteme  wie folgt zur Anwendung gebracht:

-    mineralische Dämmplatten
-    VIP-System
-    Calciumsilikatplatte
-    IQ-Therm-Systemplatten

4.01. Innendämmsystem

Außenwände innen Herstellen der Innendämmung in einem System mit der VIP-Dämmung sowie in Kombination mit einer mineralischen         Dämmung.  Aufbau unter Berücksichtigung der Berechnungen der TU Dresden (Institut für Klimatechnik).  Detailausbildung nach exakter Detailplanung Deckenbereiche - Holzbalkenköpfe Ausführung mit Calciumsilikatplatte laut Detail,  kapillaraktiv und diffusionsoffen. Platte 120mm verklebt ohne Innenputz 0,060 W/mK lt Zulassung, Diffusionswiderstand µ > 3  Calsitherm Klimaplatte oder gleichwertig Entkoppelung der Holzbalken mit geeigneten Kompribändern, doppelseitig klebend Material wie Ilmud oder gleichwertig Einbau von Borsalzdepots im Bereich der Holzbalkenköpfe mit Doppelbohrungen 6-8mm im Holzbalken Verschluß durch vorgetrocknete Holzdübel herstellen Fensteranschlüsse-Leibung Die einbindende Leibung werden mit  iQ-Therm gedämmt l= 0,031 W/mK lt. Zulassung, Diffusionswiderstand 35< µ > 25 alter Leibungsputz entfernen, ggf. Egalisieren mit Ausgleichsputz. Vollflächig verkleben der iQ-Therm Platte mit iQ-Fix. Verarbeitung nach Herstellervorgaben.
Oberfläche mit iQ-Top mit Putzarmierungsgewebe versehen. Kantenschutz an der Rauminnenseite am Übergang GKP-Platte und Innenleibungsfläche einarbeiten.
Verarbeiten nach Herstellervorgaben.

Einbindende  Innenwände
Dämmstreifen an den einbindenden Innenwänden gemäß Detailzeichnung. Breite  35 cm  Dicke  zwischen 35-15mm als Dämmkeil in das vorhanden Putzsystem ohne Vorsprung einarbeiten. Putzoberfläche in Putzarmierungsgewebe mit mineralischem Putzsystem einarbeiten. Übergangsbereich zwischen alten Putz und neuer Fläche mit „Igel“ aufrauen und für die Putzbeschichtung als Kalkglätte vorbereiten. Einbetten rißüberrbrückendes Armmierungsgewebe einkämmen und mit Kalkglätte überspachteln. Ausführung mit Calciumsilikatplatte l= 0,060 W/mK lt. Zulassung, Diffusionswiderstand µ > 3

5. Heizungsanlage
Erweiterung / Ergänzung der  vorhandenen Heizungsanlage mit einer Geothermieanlage (Erdwärmepumpe). Einbau von Flächenheizungssystemen, bzw.    Fußbodenheizungssystemen. Kühlung: Nutzung der passiven Kühlung in Verbindung mit den Flächenheizungssystemen.

6. Lüftungsanlage
Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und CO2-Steuerung der Luftqualität in den Klassenräumen

7. Begleitfoschung / Monitoring

Im Zuge des UEP-Projektes wird diese Projekt auch forschungstechnisch begleitet.
Ziel ist es alle Ergebnisse und Veränderungen in den Bauteilen dauerhaft dokumentieren und evaluieren zu können.

Hierzu werden in den Bauteilen entsprechende Messsonden eingebaut, die es ermöglichen werden den Zustand der Bauteile über Jahre hinweg zu dokumentieren.
Begleitet wird dies insbesondere durch die TU Dresden, dem Institut für Klimatechnik und dem BAKA Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V. in Berlin.

8. Führungen / Besichtigungen
Für interessierte Fachleute und Eigentümer werden im Laufe     der  Bauzeit Führungen und Vorträge organiert. Die Termine werden im Internet veröffentlicht und in der Fachpresse.

Status 07.08.2010

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